Streit als Erfolgsrezept?

Neulich lief mir ein Artikel aus dem „Tagesspiegel“ über den Weg. In einem Berliner Fußballverein, einem Regionalligisten mit Aussichten auf den Aufstieg in die Dritte Liga, setzt man auf eine verbreitete, aber für den Erfolg ungewöhnliche Form der Kommunikation.

Die übliche Meinung

Trainer und Präsident bringen ihren Verein voran, indem sie anscheinend andauernd verschiedener Meinung sind. Ich kenne die genauen Umgangsformen nicht, aber offensichtlich geht es dort oft laut zu, die Fetzen fliegen, und man muss hartgesotten sein.

 

Das finde ich spannend. Grundsätzlich wird in unserer und auch in anderen Branchen immer „gepredigt“, dass nur eine wertschätzende, respektvolle Kommunikation für eine langfristig gute Beziehung und entsprechenden Erfolg sorgt.

Sowohl als auch

Ich glaube ja, das schließt sich nicht aus. Alle Beteiligten bei dieser Art von Sportvereinen haben ein gemeinsames übergeordnetes Ziel. Wenn dieses Ziel über allen persönlichen Interessen steht, kann dieses Konzept funktionieren. Denn schließlich wollen ja alle dasselbe: sportlichen Erfolg.

Viele verschiedene Bedürfnisse

Nur spielen in anderen Vereinen individuelle Interessen, z.B. das Bedürfnis nach Anerkennung, Akzeptanz, Sinnhaftigkeit und anderen, oft eine größere Rolle. Mal von anderen Faktoren abgesehen, dass oft die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, Machtspielchen, fehlende finanzielle Mittel für gute Spieler etc., die nicht unwesentlich dazu beitragen, dass sich die Konflikte mehren. Das führt dazu, dass am Ende eine/r geht und all ihre/seine fachliche Kompetenz, die er in den meisten Fällen hat, einfach mitnimmt. Dem Verein geht dabei wertvolles Wissen verloren, das es vielleicht für den großen Erfolg gebraucht hätte.

 

Passende Zutaten

Mit den passenden Zutaten kann Streit also ein Erfolgsrezept sein. Ehrlichkeit, Berechenbarkeit, die Fähigkeit zu vergeben, Versöhnlichkeit im Sinne von nicht nachtragend zu sein und die Fähigkeit, sich für eigene Fehler aus vollem Herzen entschuldigen zu können, gehören unbedingt dazu.

 

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